- Kognition
- Kenntnis, Erkenntnis; in konstruktivistischer Perspektive (⇡ Konstruktivismus) ein biologisches Phänomen der Lebensbewältigung. Demnach verfügt ein Lebewesen über K., wenn es in der Lage ist, seine Fortexistenz unter dem Einfluss von (störenden) Außenreizen zu erhalten. Die Zuschreibung von K. geschieht durch einen Beobachter des Lebewesens, wenn er bei diesem erfolgreiche Störungsbewältigung feststellt. K. kann also auch mit überlebensverträglichem Handeln umschrieben werden. In Bezug auf die Möglichkeit des neuzeitlichen Menschen, Erkenntnisse über seine überlebensrelevante Umwelt zu generieren, werden zunehmend Kognitionsbarrieren (Virtualisierung und Entsinnlichung der Welt, Problematik der Begrenzung des Zeithorizonts menschlicher Wahrnehmung, Komplexitätszuwachs der überlebensrelevanten Umwelt) diskutiert. Derartige neuzeitliche Tendenzen scheinen die evolutionäre Passung des Menschen und damit seine Überlebensfähigkeit zu gefährden (⇡ Koevolution).- Innerhalb des psychischen Systems werden kognitive Vorgänge, die als gedankliche oder rationale Prozesse verstanden werden, den aktivierenden Konzepten ⇡ Emotion, ⇡ Motivation und ⇡ Einstellung gegenübergestellt. Die kognitiven Prozesse beziehen sich auf die Informationsaufnahme des Menschen durch die Wahrnehmung, die Beurteilung des Wahrgenommenen, die Speicherung des Wahrgenommenen im Gedächtnis sowie die Verknüpfung dieser Gedächtnisinhalte zu einem System des Wissens.
Lexikon der Economics. 2013.